Am Justizzentrum in Essen entsteht ab sofort der Neubau des Saaltrakts.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW investiert rund 27 Millionen
Euro in das Gebäude, das Anfang 2016 fertiggestellt sein und dann an
die künftigen Nutzer, das Landgericht, das Amtsgericht und das
Arbeitsgericht, übergeben werden soll.
Gemeinsam zu den Spaten griffen am heutigen Montag, 31. März, anlässlich
des Baustarts auf der frisch eingerichteten Baustelle
NRW-Justizminister Thomas Kutschaty, Essens Oberbürgermeister Reinhard
Paß, Oberlandesgerichtspräsident Johannes Keders,
Landgerichtspräsidentin Dr. Monika Anders, Amtsgerichtspräsident Jörg
Heinrichs, Landesarbeitsgerichtspräsidentin Brigitte Göttling und
Arbeitsgerichtsdirektor Ulrich Pannenbäcker sowie BLB-Geschäftsführer
Rolf Krähmer und Dr. Armin Lövenich, Leiter der als Bauherr und
Eigentümer für das Projekt zuständigen BLB-Niederlassung Duisburg.
NRW Justizminister Thomas Kutschaty betonte:"Ich halte den Entwurf des
Bau- und Liegenschaftsbetriebes architektonisch für sehr gelungen.
Besonders der große Anteil an Sandstein greift die alten Materialien,
wie sie an der Fassade des Landgerichtes an der Kortumstraße zu sehen
sind, in harmonischer Weise wieder auf. Die künftige Schließung der
Baulücke ist für das Umfeld und den Stadtteil ein wichtiger Schritt."
Der fünfgeschossige Neubau entsteht auf dem Grundstück im östlichen
Randbereich des Justizquartiers in Essen, und zwar als Anbau an das
historische, denkmalgeschützte Gerichtsgebäude an der verkehrsberuhigten
Kortumstraße. Es entstehen 35 modern ausgestattete Gerichtssäle samt
Beratungszimmern für das Landgericht, das Amtsgericht und das
Arbeitsgericht. Außerdem wird der Neubau Büro- und Technikräume sowie
Archivflächen und eine Kantine mit 200 Sitzplätzen für die
Justizbediensteten und Besucher beherbergen.
Der Anbau erhält eine extensive Dachbegrünung und eine
Naturwerksteinfassade, deren Materialien und Proportionen zum
angrenzenden Altbau abgewogen und zurückhaltend auftreten. Verbunden
werden beide Gebäude durch ein verglastes Treppenhaus. Um dieses
behutsam an den historischen Bestand anzufügen, wird es in Relation zur
übrigen Gebäudeflucht um ca. einen Meter zurückversetzt errichtet.
Geplant und entworfen haben dieses Konzept für den Neubau die
zuständigen Architekten aus der BLB-Niederlassung Duisburg, und zwar
zusammen mit dem Architekturbüro Dorn + Overbeck aus Kaarst. Für die
Bauausführung hatte der BLB NRW in einem öffentlichen
Ausschreibungsverfahren die Firma MBN aus Georgsmarienhütte ermittelt
und als Generalunternehmer beauftragt.
Der Zugang zum Neubau wird über den bestehenden, mit einer
Sicherheitsschleuse versehenen Haupteingang des Justizzentrums an der
Zweigertstraße und über die Verbindungsflure im Erdgeschoss des
historischen Land- und Amtsgerichts erfolgen. In den verglasten
Treppenhäusern werden drei Aufzüge zwischen den Etagen des
behindertengerecht erschlossenen und gestalteten neuen Saaltrakts
pendeln.
Sobald der Anbau fertiggestellt ist, wird der im Innenhof befindliche
schadstoffbelastete alte Saaltrakt des Land- und Amtsgerichts samt
Verbindungsbrücken zum Bestandsgebäude abgerissen. Auf der dadurch frei
werdenden Fläche entsteht dann ein neuer befestigter Parkplatz für die
Bediensteten und Besucher des Justizzentrums. Bis Mitte 2017 wird der
BLB NRW außerdem die Außenanlagen des neuen Saaltrakts herrichten. Am
Justizzentrum Essen werden 25 Bäume sowie zahlreiche immergrüne
Bodendecker und Stauden neu gepflanzt, um das Areal optisch und
ökologisch aufzuwerten.
PM:
blb
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Bild: blb.nrw |